Britische Homöopathen müssen Werbebehauptungen zurückziehen

19.07.2013 (GWUP):  Homöopathen in Großbritannien bläst künftig kräftiger Wind entgegen. Die britische ,, Advertising Standards Authority (ASA)", die reguliert, in welcher Form Produkte beworben werden dürfen, hat neue Regeln für die Werbung zu homöopathischen Arzneimitteln beschlossen.

Anlass war einer Meldung des ,,Consumer Health Digest"  zufolge  eine Kampagne der ,,Nightingale Collaboration". Die Verbraucherschutzorganisation greift zweifelhafte Behauptungen von Anbietern von ,,Alternativmedizin" auf und beschwert sich darüber gezielt bei öffentlichen Stellen. Nachdem sich daraufhin die Beschwerden über Werbung zu Homöopathika häuften, beschloss die  ,,ASA", die sich unter anderem schon mit Wahrsagern in britischen TV-Sendern beschäftigte,  neue Bestimmunge für derartige Werbung aufzustellen.
So darf  die ,,Society of Homoepaths" künftig nicht mehr behaupten, dass homöopathische Produkte wirksam gegen Infektionen der oberen Atemwege, verstauchte Knöchel, Durchfall bei Kindern, Ohrinfektionen, Grippe, Arthrose und eine ganze Reihe anderer Erkrankungen sind. Außerdem darf die Organisation ,,Homeopathy: Medicine for the 21st Century"  keine unbewiesenen Behauptungen über den Erfolg der Homöopathie machen. Die Organisation hatte eine ganzseitige Anzeige im ,,New Statesman" veröffentlicht, auf der sie für den Einsatz von Homöopathika und deren vermeintliche Vorzüge warb sowie mit den Kritikern der Homöopathie wie Professor Edzard Ernst hart ins Gericht ging. Die ,,ASA"  hingegen kommt zu dem weitreichenden Schluss, dass Homöopathie für  k e i n e   Krankheit eine brauchbare Behandlungsmethode darstellt. Die Anzeige darf daher in ihrer bisherigen Form nicht mehr erscheinen, strittige, unbewiesene Behauptungen dürfen nicht wiederholt werden.  

Die ,,Nightingale Collaboration" feiert derweil  auf ihrer Website  den Erfolg ihrer Aktion als ,,überwältigenden Sieg für den Verbraucherschutz", betont jedoch, dass es ihr fernliege, irgendjemanden an seiner Arbeit als Homöopath hindern zu wollen oder homöopathische Medikamente zu verkaufen. Einzig die Standards für Werbeaussagen sollen bei den Homöopathen genauso streng reguliert werden wie bei  Anbietern beliebiger anderer Produkte auch.   


Holger von Rybinski