Happy Birthday James Randi!

04.08.2013 (GWUP):  James Randi, der weltberühmte Zauberkünstler, Skeptiker, Humanist und CSICop-Gründer, wird am 07. August  85 Jahre alt.

,,The Amazing Randi", so sein Bühnenname, hatte sich schon jahrzehntelang als Bühnenmagier einen Namen gemacht, als er über seine Shows hinaus Bekanntheit erlangte, weil er in den 70er Jahren die Auftritte des mit vermeintlich übersinnlichen Kräften gesegneten Uri Geller als Zaubertricks entlarvte. So gelang es Geller in einer Sendung des Moderators Johnny Carson nicht, seine vermeintlich magischen Kräfte, mit denen er Löffel und Gabeln zu verbiegen pflegte, wirksam werden zu lassen. Randi hatte sichergestellt, dass die Objekte vorher nicht bearbeitet  oder eigene Löffel des ,,Sensitiven" mitgebracht werden konnten. Wegen der Klagen von Geller gegen ihn musste Randi aus dem von ihm gegründeten ,,Committee für the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal CSICOP" (heute CSI)  austreten, da dem Verein im Falle eines Sieges von Geller der Ruin gedroht hätte. Diese Schwierigkeiten hielten und halten ihn jedoch nicht ab, sich weiter mit Leuten anzulegen, die vorgeben, paranormale Fähigkeiten zu haben. Beispielsweise zeigte er, dass ein Fernsehprediger anstelle von göttlicher Eigebung mittels eines Ohrhörers Informationen über hilfesuchende Personen im Publikum erhielt, die er dann mit seiner vermeintlichen Hellsichtigkeit verblüffte. Außerdem demonstrierte er mit zahlreichen Aktionen, wie leicht sich selbst Wissenschaftler von Leuten täuschen lassen, die über scheinbare PSI-Fähikeiten verfügen.

Aufgrund dieser Erfahrungen beschloss er, über die von ihm in den neunziger Jahren gegründete ,,James Randi Educational Foundation (JREF)" einen Preis von 1 Million Dollar auszuloben, den diejenige Person erhalten soll, die es schafft, paranormale Fähigkeiten nachzuweisen, die sogenannte One Million Dollar Paranormal Challenge. So erregte ein Test der BBC Aufsehen, in dem versucht wurde, die sensationellen Ergebnisse des Wissenschaftlers Jacques Benveniste zu wiederholen, der überzeugt davon war, eine Wirkung von hochverdünnten Substanzen an Blutzellen nachgewiesen und damit auch einen Beleg für die mit gleichen Methoden arbeitende Homöopathie erbracht zu haben. Weil dies den bekannten Gesetzen der Physik widerspräche und die Homöopathie in ihrer Methodik ein magisch-esoterisches Verfahren ist, wäre hier die Million fällig gewesen. Da der erfahrene Zauberkünstler jedoch eine absichtliche oder unabsichtliche Beeinflussung des Testergebnisses durch die Homöopathie-Gläubigen auszuschließen wusste (unter anderem wurden die Notizen, die festhielten, welches Gefäß die verdünnten Wirkstoffe enthielt und welches Wasser, in einem Briefumschlag an die Decke geklebt, damit niemand vorab die Verteilung der Proben kannte), fiel das Ergebnis entsprechend aus: Die Million blieb bei der JREF.

Leider gibt es derzeit nur 1 Buch von James Randi auf deutsch, das in witzigem Ton gehaltene ,,Lexikon der übersinnlichen Phänomene" (vergriffen, aber antiquarisch oder als E-Book erhältlich). ,,Flim Flam" ist noch verfügbar, das spannende ,,The Truth About Uri Geller" in englischer Fassung entweder antiquarisch oder als E-Book erhältlich. Aber glücklicherweise ist der mit zahlreichen Preisen gesegnete James Randi trotz seines Alters ungebrochen aktiv. So hält er jährlich das ,,TAM-Meeting"in Las Vegas ab. In Deutschland war er erst letztes Jahr viel bejubelter Ehrengast auf der Weltskeptikerkonferenz, die von der GWUP in Berlin organisiert wurde. Außerdem entsteht gerade der Dokumentarfilm ,,An Honest Liar" über sein Leben und Wirken. Und vor wenigen Wochen verbreitete sich die freudige Nachricht, dass James Randi seinen langjährigen Lebensgefährten José Alvarez geheiratet hat. Hierzu und zu seinem  85. Geburtstag wünschen wir ihm alles Gute- und dass wir von dem weltweit sicherlich bekanntesten Skeptiker noch viel zu sehen und zu hören bekommen.


Holger von Rybinski

 

                                                                                                James Randi

Bei einem Besuch in München 2008 zeigte James Randi, welche deutschen Zeit-

schriften er schätzt (Copyright Holger von Rybinski / GWUP).