Diskussion um Homöopathika in Kanada

09.02.2014 (GWUP): Die kanadische Journalistin Carly Weeks  kritisiert den Einsatz von Homöopathika gegen Asthma.

Wie in vielen anderen Ländern, ist auch in Kanada der Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln umstritten. Weil die wissenschaftlich nicht bewiesene „alternative" Behandlungsmethode jedoch für beinahe jedes denkbare Leiden ein Mittelchen anbietet, sah sich das kanadische Gesundheitsministerium, das auch das dem Verbraucherschutz gewidmete Online-Portal „Health Canada" anbietet, im letzten Jahr gezwungen, vermeintliche homöopathische Impfstoffe mit Warnhinweisen, ähnlich denen, wie sie auf Zigarettenpackungen erscheinen, zu versehen: „Dieses Produkt ist nicht als Alternative zu einer Impfung gedacht". Nun befasst sich die Journalistin Carly Weeks in einem Artikel  in „The Globe and Mail" kritisch mit dem Einsatz von Homöopathika gegen Asthma. Neben dem bei Homöpathika allgemein bestehenden Problem, dass weder nachvollziehbar sei, wie die Wirkstoffe wie Holzkohle, bis zum Nichtmehrvorhandensein verdünnt, überhaupt wirken sollen, kritisiert sie das bekannte Phänomen, dass es keine qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Studien gebe, die diese Wirkungen bestätigten. Angesichts dessen müsse man, so die Allergologin und Sprecherin der „Asthma Society of Canada", Dr. Susan Waserman im gleichen Artikel, „extrem vorsichtig" bei derlei Anwendungen sein. Ihrer Ansicht nach bestehe die Gefahr, dass in medizinischen Notfällen wirksame Asthmamittel verschmäht würden. Angesichts von geschätzen 250 Kanadiern, die jedes Jahr an den Folgen der Atemwegserkrankung sterben, eine beunruhigende Vorstellung. Und während der Vertrieb von Homöopathika in Kanada einigermaßen kontrolliert sei, bestehe bei der Kontrolle von Homöopathen noch ein Vakuum, so Weeks.

Wie man sieht, wird die Diskussion um „alternative" Behandlungsmethoden  also auch andernorts heftig geführt. Der Journalist David McRaney  macht in seinem aktuellen Podcast „You are not so smart", Ausgabe 17, die „Alternativmedizin" zum Thema und interviewt dazu auch den bekannten amerikanischen Skeptiker Tim Farley.


Holger von Rybinski