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Wie verschiedene Medien erst jetzt berichten, wurde ein 15 Jahre alter Junge namens Kristy Bamu in London zu Tode gefoltert, weil man ihn der Hexerei bezichtigte.

Der Junge war über die Weihnachtsferien 2010 aus Paris nach London zu seiner älteren Schwester zu Besuch gekommen, zwei jüngere Schwestern im Schlepptau. Was dann folgte, ist kaum zu glauben: Der 28-jährige, aus dem Kongo stammende Lebensgefährte seiner Schwester, beschuldigte den Jungen und seine Geschwister der Hexerei. Die drei sollten angeblich einen schlechten Einfluss auf sein Kind ausüben. Nachdem zunächst alle drei Kinder mit Essens- und Schlafentzug sowie mit Schlägen gequält wurden, wurde der 15-Jährige zum alleinigen Sündenbock. Vier Tage lang wurde der Junge unter Mithilfe seiner älteren Schwester - so die Mehrzahl der Berichte - und der erzwungenen Teilnahme seiner jüngeren Geschwister mit unglaublicher Brutalität gequält. Nach vier Tagen verstarb der durch die Schläge mit Meißel, Metallstange und Hammer geschwächte Junge durch Ertrinken, nachdem man seinen Kopf in eine gefüllte Wanne gehalten hatte. Am Leichnam des Kindes zählte man über hundert Verletzungen.

Einer BBC-Meldung zufolge hatte der 28-jährige Angeklagte bereits vor drei Jahren eine Freundin der Familie der Hexerei bezichtigt. Staatsanwalt Brian Altman verweist dabei auf einen „Kindoki" genannten Hexenglauben aus der Heimat des Angeklagten. In zahlreichen Ländern der Erde ist der Glaube an Hexerei noch immer weit verbreitet . So wurde im letzten Monat in Saudi-Arabien eine Frau wegen angeblicher Hexerei hingerichtet.

Holger von Rybinski