Trauma oder Dissoziation? Interview zur Affäre Wilkomirski
Han Israels
Zusammenfassung
Misshandlung in der frühen Kindheit kann im späteren Leben zu Dissoziation führen, vermuten viele Psychologen. Ein Teil des Bewusstseins spalte sich dabei ab, sodass u. a. Erinnerungen verloren gehen können. Der Maastrichter Psychologe Harald Merckelbach vermutet jedoch einen umgekehrten Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Möglicherweise, so Merckelbach, sind Menschen, die zu Dissoziationen neigen, leichter durch suggestive Fragen zu beeinflussen und produzieren deshalb in einer Psychotherapie eher Pseudo-Erinnerungen an frühkindliche traumatische Erlebnisse.
Dieser Artikel erschien im "Skeptiker", Ausgabe 3/2002.