Uri Geller (* 1946) wurde bekannt, weil er auf Bühnenshows und in Fernsehsendungen stehengebliebene Uhren zum Laufen brachte und ohne offensichtliche Anwendung von Körperkraft Löffel verbog. In der Vergangenheit führte er diese Fähigkeiten auf übersinnliche Kräfte zurück, die ihm eine außerirdische Intelligenz schon als kleines Kind verliehen haben soll. Diese Behauptungen brachten Geller heftige Kritik von verschiedenen Seiten ein.
Seine Karriere begann Uri Geller mit Auftritten als Bühnenzauberer und "telepathisches Medium" in seinem Heimatland Israel. Er verließ das Land jedoch, nachdem in der Öffentlichkeit Zweifel an seinen übernatürlichen Fähigkeiten aufgekommen waren. In Deutschland erlangte Uri Geller durch einen Auftritt in der Fernsehshow "Drei mal Neun" am 17.01.1974 Bekanntheit. Zu seinem Repertoire gehören ferner:
- Bewegen einer Kompassnadel durch "mentale" Kräfte
- "Telepathisches" Nachzeichnen von Bildern, die eine andere Person angefertigt hat.
- "Hebetrick": vier bis sechs Personen heben jeweils mit einem Finger einen erwachsenen Menschen in die Höhe.
- Ferner führte Geller zufällig Ereignisse, wie das Zerspringen von Glühbirnen während eines Fernsehauftritts, auf sein Einwirken zurück.
Gellers Effekte lassen sich ausnahmslos von Bühnenmagiern mit gängiger Tricktechnik nachvollziehen bzw. ohne Rückgriff auf übersinnliche Kräfte erklären. Kritiker werfen ihm deshalb vor, dass er sich zu Unrecht den Besitz von Psi-Fähigkeiten anmaßt. Nachdem Wissenschaftler bereits in den 1970er-Jahren Zweifel an seinen behaupteten paranormalen Fähigkeiten geäußert und eine Überprüfung unter kontrollierten Bedingungen gefordert hatten, lehnt Geller heute weitere wissenschaftliche Untersuchungen auf diesem Gebiet ab. In einem 2007 geführten Interview distanziert er sich von früheren Berufungen auf übernatürliche Fähigkeiten und bezeichnet sich selbst als "Magischer Entertainer". Im Jahr 2008 schließlich nahm er die Standing Ovations bei einem Kongress britischer Zauberkünstler mit großer Selbstverständlichkeit an.
Gegen Kritiker ging Uri Geller in der Vergangenheit nicht selten juristisch vor. 1991 verklagte er den Zauberkünstler und Skeptiker James Randi wegen eines kritischen Zeitungsbeitrags auf einen Schadenersatz von 15 Millionen Dollar. Das Gericht wies die Klage ab, ebenso weitere Klagen gegen den kritischen Verlag Prometheus Books und die amerikanische Skeptiker-Organisation CSICOP (heute: CSI).
Vom 8.1.-28.2 2008 zeigte der deutsche Fernsehsender Pro Sieben die wöchentliche Castingshow "The next Uri Geller", bei der Geller als Gastgeber fungierte und aus einer Gruppe von Mentalisten (ein anderer Begriff für "Mentalzauberkünstler") einen "Nachfolger" suchte. Das Format war zuvor bereits erfolgreich im israelischen und im US-amerikanischen Fernsehen gelaufen, zum Teil mit den gleichen Mentalzaubertricks. Ab Januar 2009 strahlt ProSieben eine zweite Staffel von "The next Uri Geller" aus
Inge Hüsgen, Wolfgang Hund
Links:
- Uri Geller bei Stern TV. Interview mit dem Trick- und Okkultismusexperten Wolfgang Hund
- James Randi exposes Uri Geller and Peter Popoff (Video bei Youtube)
- Beiträge zu Uri Geller beim GWUP-Blog
Literatur:
- Randi, J. (1982): The Truth about Uri Geller. Prometheus Books, Amherst.
- Skeptiker 1/2008: Themenheft Uri Geller
Stand: 15.03.2009