Tagungsort: Hotel Bockshaut, Darmstadt
Zeit: Samstag, 7. Feb. 1987; 15.00 - 19.00 Uhr
Protokoll: Dipl.-Ing. Amardeo Sarma
Angeregt durch einen Aufruf zur Bildung nationaler Gruppen mit Zielen, die denen von CSICOP (Commitee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal) entsprechen, trafen sich folgende Personen: [...]*
Die Anwesenden kamen überein, eine Gruppe mit dem Arbeitstitel
Arbeitsgemeinschaft der Skeptiker zur Untersuchung von Pseudowissenschaften und Okkultem (ASUPO)
zu gründen.
Es wurde Übereinkunft darüber erzielt, daß der Rechtsstatus eines eingetragenen Vereins nicht unbedingt angestrebt werden muß, es wohl aber sinnvoll sein kann, einen Förderverein zur Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft zu gründen.
Alle oben genannten Anwesenden haben sich bereit erklärt, aktive Mitglieder der ASUPO zu werden.
Die ASUPO versteht sich als zuverlässige Quelle für Fragen der Wissenschaft, ihrer Randgebiete und über Pseudowissenschaften und Okkultes. Aussagen der ASUPO beruhen auf Erkenntnissen, die durch die Anwendung wissenschaftlicher Methoden gewonnen wurden bzw. werden.
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, der Öffentlichkeit ein Netz von Personen anzubieten, die pseudowissenschaftliche und okkulte Aussagen wissenschaftlich untersuchen bzw. pseudowissenschaftliche
Versuchsmodelle und Methoden überprüfen und die Ergebnisse bei Bedarf einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Hauptaufgabe der Vorbereitungsgruppe ist die vierteljährliche Herausgabe eines Mitteilungsblattes über Aktivitäten im Zusammenhang mit der zu gründenden Arbeitsgemeinschaft und das Vorantreiben der Gründung einer offiziellen Arbeitsgruppe.
Erstes Ziel wird sein, die Gruppe in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und möglichst viele aktive Mitglieder zu gewinnen. Die Anwesenden kamen überein , daß falls sich aktive Mitglieder zu Themen äußern, die in den Bereich der ASUPO fallen, sie die gleichzeitig mit dem Hinweis auf ihre ASUPO-Mitgliedschaft verbinden. Die Vorbereitungsgruppe empfiehlt allen, die sich in diesem Sinne äußern, nur solche Aussagen zu machen, die auch einer möglichen gerichtlichen Nachprüfung Stand halten. In Zweifelsfällen sollte ein Jurist zu Rate gezogen werden. Prof. Oepen bietet ihre Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit der Presse an. Das erste Mitteilungsblatt wird an alle ehemaligen Abonnenten des Skeptical Inquirer verschickt. Die Mitglieder der ASUPO erhalten mehrere Exemplare nach Bedarf und Anforderung zur weiteren Verteilung an Interessenten. Außerdem wird versucht, die Adressliste der Abonnenten der inzwischen eingestellten Zeitschrift Contra (Herausgeber Privatforscher Walter Hain) zu bekommen. Dieser Personenkreis soll dann ebenfalls das Mitteilungsblatt der ASUPO erhalten.
Das erste Mitteilungsblatt der ASUPO soll die Ziele und die Grundlagen der ASUPO deutlich und möglichst unmißverständlich darstellen. Es enthält einen Aufruf zum Bezug des Mitteilungsblattes für einen jährlichen Beitrag von DM 20.- gleichzeitig soll auch zur Mitarbeit in der ASUPO aufgerufen werden. Der Rücklauf zu diesem Aufruf wird ausgewertet. Alle Mitglieder, derzeit gemeldete Interessenten, sowie diejenigen, die bei der Redaktion ihre Mitarbeit angeboten haben, werden zum nächsten Treffen der Vorbereitungsgruppe Anfang Oktober 1987 -- möglichst an einem Samstag -- eingeladen. Es ist beabsichtigt, daß auch schon bei diesem Treffen ein Vortrag mit anschließender Diskussion aus dem Arbeitsgebiet der ASUPO gehalten werden soll. Bei diesem Treffen soll auch eine Kommission eingesetzt werden, die Vorschläge zur Organisationsform und entsprechend eine Satzung erarbeitet.
Die vorläufige Arbeitsaufteilung innerhalb der Vorbereitungsgruppe nachfolgend:
Dr. Hans-Joachim Schugk und Dipl.-Ing. Gerhard Maierhöfer übernehmen gemeinsam die Verwaltung der Abonnentenlisten sowie die Redaktion des Mitteilungsblattes einschließlich des Layout. Sie erstellen die druckreife Vorlage des Mitteilungsblattes und die Adressenaufkleber.
Dipl.-Phys. Manfred Körkel führt die Literaturliste mit erschienen Artikeln, Büchern und Leserbriefen etc.. ( im deutschsprachigen Raum!?) - Er ist auch die Anlaufstelle für Tonbänder und Videokassetten usw.
Prof. Dr. König ist die Anlaufstelle für Artikel der ASUPO-Mitglieder, die im Mitteilungsblatt erscheinen sollen. Sie werden nicht direkt nach Berlin ( Dr. Schugk, Maierhöfer ), sondern über ihn geschickt, wenn der/die Autor/en eine unabhängige Überprüfung für angemessen hält.
Dipl.-Ing Amardeo Sarma leitet die Geschäfte der Vorbereitungsgruppe der ASUPO und arbeitet dabei eng mit Dr. Schugk bzw. Maierhöfer von der Redaktion des Mitteilungsblattes zusammen, mit denen er sich abstimmt.
Dr. Carl Heinz Roß ist für die Übersetzung von Artikeln aus dem Skeptical Inquirer zuständig. Er holt die Erlaubnis der Redaktion bzw. dem/der Autor/en des Originalartikels ein. Für das erste Mitteilungsblatt übersetzt er einen Übersichtsartikel, der schon im Skeptical Inquirer erschien.
Alle, die dieses Protokoll erhalten, sind aufgerufen, Pressenotizen, eigene Beobachtungen und eigene Artikel an Prof. König zu schicken, Es ist für das erste Mitteilungsblatt von entscheidender Bedeutung, gute Artikel zu haben, denn davon kann auch die weitere Entwicklung der ASUPO abhängen! Daher kann der Redaktion nichts besseres widerfahren, als von einer Materialflut überschwemmt zu werden.
Termine für das erste Mitteilungsblatt:
31. März Redaktionsschluß
15. April Fertigstellung der druckreifen Vorlagen
30. April Auslieferung der gedruckten Mitteilungsblätter
Es wird geprüft, ob für die ASUPO öffentliche Mittel zu erhalten sind. Als mögliche Förderer wurden das hessische Wissenschaftsministerium, das BMFT und Lotterie-Stellen genannt. Weiter Vorschläge sind erwünscht.
Dieser Beitrag erschien im "Skeptiker" 1/1987.
* Persönliche Daten der Teilnehmer in Web-Version gelöscht, GWUP 2016